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Piraten, Planken & Peseten

Jahr:Nürnberg 2004Bild von 'Piraten, Planken & Peseten'
Autor/in:Kai Haferkamp
Verlag:Kosmos
Status:Produktion eingestellt
Preis:EUR 25.00
Kategorie:Gesellschaftsspiel
Anzahl Spieler:2-4
Altersgruppe:ab 8 Jahre
Spieldauer:¾ Stunde
Deutsche Rezensionen:H@LL9000, Pöppelkiste, ReichDerSpiele, SpielMitMir, Spieletest, Spielphase, Topolino
Bezugsquellen:EFUN (EN)
Übersetzungen:Piratenschat (2004); Jumbo; Kai Haferkamp
Le Bateau Des Pirates (2004); Jumbo; Kai Haferkamp
Pressetext:Springen, schubsen, Schatz einsacken

Autor Kai Haferkamp lässt seinem "Kleinen Prinzen" ein großes Familienspiel mit einem mächtigen dreidimensionalen Piratenschiff folgen. "Piraten, Planken & Peseten" schlägt eine vor Spannung bebende Brücke zwischen Kinder- und Erwachsenenspiel.

Nein, so ganz kann der Spiele-Erfinder Kai Haferkamp auch bei "Piraten, Planken & Peseten" seine Wurzeln im klassischen Kinderspiel nicht verleugnen. Der gelernte Rechtsanwalt aus Osnabrück, der bei Kosmos bereits das große kommunikative Brettspiel "Der Kleine Prinz" sowie drei kleinere Kinderspiele zum selben Thema veröffentlicht hat, läuft zur Hochform auf, wenn er dreidimensionale Spielwelten schaffen kann. Und sein neues und bislang größtes Spiel "Piraten, Planken & Peseten" ist dafür ein Musterbeispiel. Mit wenigen Handgriffen entsteht dank eines ausgetüftelten Stecksystems die "Hispaniola", ein prächtiges dreidimensionales Segelschiff, auf dessen Deck sich Schätze und jede Menge schatzhungrige Piraten tummeln. - Wer sich von dieser Szenerie nicht unwiderstehlich zum Spielen aufgefordert fühlt, der ist nie Kind gewesen - oder er glaubt, dass der Aufenthalt auf Piratenschiffen für Erwachsene verboten sei.

Wer einmal mit der "Hispaniola" auf Kaperfahrt war, wer miterlebt hat, wie viel strategischer Sprengstoff im Spiel um die Verteilung der eroberten Schätze steckt, der wird die "Piraten" heimlich, still und leise - auch abends, wenn die Kinder schon im Bett sind - aus der Spielekiste schlüpfen lassen, um auch mit dem eigenen, "reiferen" Freundeskreis mal zu spielen, bis sich die Planken biegen.

Spielablauf . - Eigentlich müsste es für gestandene Piraten eine Kleinigkeit sein, sich nach erfolgreicher Kaperfahrt die fettesten Brocken der erbeuteten Schätze unter den Nagel zu reißen. Weil, eigentlich, alles ganz einfach ist:

Rund um das Piratenschiff "Hispaniola" ragen an Backbord und Steuerbord eine Anzahl von dicken Planken über die Bordwand aufs Meer hinaus. Vor insgesamt vier dieser Planken stehen, auf Deck, vier Schatztruhen; eine große und eine kleine Schatztruhe an Steuerbord, eine große und eine kleine an Backbord.

Jeder Spieler besitzt fünf unterschiedlich große Piraten. Diese stolz und aufrecht in Standfüßen der jeweiligen Spielerfarbe stehenden Burschen werden erst mal per Zufall auf die Planken verteilt (man ahnt es schon, viele von ihnen werden im Laufe des Spieles von der Planke hinunter ins Meer fallen).

Sind alle Piraten verteilt, beginnt das eigentliche Spiel. Jeder Spieler verfügt pro Runde über insgesamt 12 Bewegungspunkte; davon darf er pro Zug maximal sechs verteilen. Bewegungspunkte verteilen heißt: man lässt einen oder mehrere eigene Piraten von Planke zu Planke wandern. Auf einer Planke haben immer nur drei Piraten Platz. Jeder Neuankömmling hat sich stets ganz hinten an der Reihe anzustellen. Kommt ein Vierter hinzu, plumpst der Pirat, der auf der Planke ganz vorne steht, ins Wasser (woraus er später mittels einer Leiter und unter Einsatz entsprechender Bewegungspunkte wieder an Bord steigen kann). Pro Schritt verbraucht man einen Bewegungspunkt. Sobald zwei Spieler keine Bewegungspunkte mehr übrig haben, endet die Runde und es entscheidet sich, wer Schätze einheimst. Schauen wir zunächst mal zu den Planken, vor denen die beiden großen Schatztruhen stehen. Diese erhält jeweils derjenige Spieler, der am Ende einer Runde auf der entsprechenden Planke die größte Figur stehen hat. Gibt es dort aber zwei "größte" Piraten, dann schnappt sich der lachende Dritte die Beute. - Bei den kleinen Schatztruhen läuft es im Prinzip genauso ab, nur gewinnt hier der Spieler, der auf der entsprechenden Planke den kleinsten Piraten platzieren konnte. Und auch hier gilt die Devise: Wenn zwei sich auspatten, freut sich der Dritte.

Nun will es die Piratenehre, dass ein glücklicher Gewinner sich nicht einfach die ganze Schatztruhe schnappt; vielmehr greift er blind in einen Schatzbeutel und zieht einen der zahlreichen, unterschiedlich geformten Gegenstände heraus. Diesen darf er dann behalten, es sei denn, er hat sich dummerweise etwas vergriffen und zieht einen Gegenstand hervor, den er bereits besitzt. In diesem Falle erfasst ihn eine Art Zwangsgroßmut, die ihn dazu bewegt, diesen Gegenstand an denjenigen Piraten zu verschenken, der momentan am ärmsten dran ist.

Mit der Verteilung der Schätze ist der Durchgang beendet und es folgt der nächste Gang. Vorher allerdings werden alle Schatzkisten im Uhrzeigersinn um je zwei Planken versetzt.

Jeder hat nun wieder zwölf Bewegungspunkte zur Verfügung, die er nach und nach auf seiner persönlichen "Power-Planke" abtragen kann. - Power-Planke??? - Noch so eine verspielte Erfindung des Autoren. - Es handelt sich um eine solide Holzplanke (aus solider Pappe), die in 12 Segmente unterteilt ist. - An dieser "Holzplanke" befindet sich eine Klammer, die zu Beginn jedes Durchgangs auf "12" geschoben wird. Mit jedem verbrauchten Bewegungspunkt wird die Klammer dann an der Planke entlang um je ein Segment herunter geschoben.

Eine große Anzahl von Testpartien mit Familien zeigte, dass die schiere Lust am Umgang mit dem Spielmaterial Kinder zu kleinen strategischen Kabinettsstückchen beflügelt und sie ruckzuck zu ebenbürtigen Spielpartnern von Erwachsenen machen kann.
Material:1 Schiff
20 Spielfiguren
4 Schatzkisten
24 Schätze
1 Stoffbeutel
4 Aktionsleisten
4 Klammern
1 Insel
Letzte Änderung:08.12.23

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