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La Strada

Jahr:Nürnberg 2004Bild von 'La Strada'
Autor/in:Martin Wallace
Verlag:Kosmos
Status:Produktion eingestellt
Preis:EUR 20.00
Kategorie:Gesellschaftsspiel
Anzahl Spieler:2-4
Altersgruppe:ab 10 Jahre
Spieldauer:½ bis ¾ Stunde
Deutsche Rezensionen:DHK, DLZ, FAIRspielt, GoodGameGuide, H@LL9000, Pöppelkiste, ReichDerSpiele, SpielMitMir, Spieletest, Spielphase, Topolino
Englische Rezensionen:G@mebox
Pressetext:Viele Wege führen zum Ziel. - Schade eigentlich.

Das Spiel mit Wegen darf getrost als die große Passion des englischen Geschichtslehrers und Autoren Martin Wallace gelten. Mit "La Strada" legt er nun ein besonders schlitzohriges Straßen-Legespiel vor. Alles - von der Regel bis zu deren praktischen Anwendung - ist so ungeheuer einfach; ständig gewährt einem das Spiel Erfolgserlebnisse; Zug um Zug erreicht man eines oder sogar mehrere Ziele - und am Ende gewinnt doch ein anderer. Wie macht der das?

Vor uns liegt ein variabel gestaltbarer Spielplan, unterteilt in sechseckige Felder, die entweder gut passierbares, ebenes Land, Waldgebiete oder Hügellandschaften zeigen. Ehe das Spiel beginnt, werden neunzehn unterschiedlich siegpunktträchtige Zielorte (Städte, Wehrdörfer, Weiler und kleine Höfe) nach dem Zufallsprinzip auf denjenigen Feldern verteilt, die eine graue Markierung aufweisen. - Nun setzt jeder Spieler noch seinen Startort auf ein freies Ebenenfeld. Hierbei wird jeder versuchen, diesen Ort strategisch günstig dort zu wählen, wo in der näheren Umgebung schon reiche Städte (Zielorte) locken.

Ziel des nun einsetzenden Straßenbaues ist es, ausgehend vom eigenen Startort, möglichst viele Zielorte an das eigene Wegenetz anzuschließen und auf diese Weise wertvolle Siegpunkte zu sammeln. Bedauerlich ist nur, dass ein Ort umso weniger Punkte abwirft, je mehr Spieler den Weg dorthin finden. Es gilt das alte Kuchenprinzip: Je mehr hungrige Mäuler sich einen Kuchen teilen, desto kleiner wird für jeden das eigene Stück.

Der Bau der Straßen ist denkbar einfach. Wer am Zug ist, erhält zunächst einmal sechs Goldstücke. Jedes Stück Straße, das gebaut wird, kostet: und zwar 2 Gold, wenn es durch eine Ebene geht, 3, wenn der Weg durch ein Waldstück führen soll, und 4 Gold, wenn hügeliges Gelände zu überqueren ist. Pro Zug können beliebig viele Straßenabschnitte gelegt werden, Bedingung ist nur, dass man sie auch bezahlen kann, dass Wege sich nicht überkreuzen und dass die Straße an einem Zielort endet. - Auf gut italienisch (denn das Spiel ist irgendwo in der Toskana angesiedelt): Man darf mit dem Bau seiner Straßen niemals einfach irgendwo im Gelände aufhören und dort dann im nächsten Zug einfach weiterbauen. Eine Straße muss am Ende des Spielzuges immer einen Zielort anschließen.

Ist ein Zielort angeschlossen, setzt man einen Händlerstein der eigenen Farbe darauf. Nur an Zielorten können sich Wege übrigens kreuzen. - Wer in seinem Zug nicht alles Gold verbraucht, kann es sich für den nächsten Zug (wo er auf jeden Fall wieder sechs Goldstücke hinzubekommt) aufsparen. Ausgemachten "Sparschweinen" wird das Handwerk durch die Beschränkung auf ein Baukapital von maximal 10 Goldstücken gelegt.

Das Spiel endet, wenn einer der Spieler keine Straße mehr legen kann oder keinen Markierungsstein mehr hat.

Nun folgt die Auswertung der Siegpunkte an den verschiedenen Zielorten. Als Beispiel für eine dieser Auswertungen mag die "Stadt" dienen: Sie bringt stolze 5 Siegpunkte, aber nur demjenigen, der das Glück, wohl mehr aber das große Geschick, hatte, ganz allein den Weg dorthin gefunden zu haben. - Hat noch ein anderer Spieler den Weg in die "Stadt" erfolgreich gesucht (was sehr wahrscheinlich ist!), dann gibt es für jeden schon nur noch 4 Punkte; hat sich ein dritter bis zu dieser "Stadt" durchgeackert, dann sinkt die Anzahl der Siegpunkte pro Spieler auf 3, und wenn gar noch ein Vierter hinzugekommen ist, dann bleiben für jeden nur magere 2 Siegpünktchen. Dieses System der kleiner werdenden Kuchenstücken gilt auch für die Zielorte, bei denen es insgesamt nur vier, drei oder gar nur zwei Siegpunkte zu verteilen gibt. - Ein wunderbar ausgetüfteltes Sortiersystem sorgt dafür, dass die Errechnung der jeweiligen Siegpunkte bei den 19 Zielorten nicht zur Rechenorgie verkommt. - Es gewinnt natürlich der, der die meisten Siegpunkte hat. Bei Gleichstand entscheidet, wer das meiste Gold übrig hat.

So einfach sich "La Strada" im Prinzip spielt - Straßen bauen, Zielorte anschließen - so vertrackt ist es, letztlich die entscheidenden Vorteile zu gewinnen. Natürlich ist es der Traum eines jeden, eine "Stadt" mit ihren fetten fünf Siegpunkten ganz allein für sich zu haben, aber wer allzu viel Energie darauf verschwendet, andere fern zu halten, dem kann es ganz schnell passieren, dass seine eigenen Straßenbau-Spielräume entsetzlich eng werden.
Material:1 Spielbrett
124 Wegplättchen
19 Zielorte
8 Startorte
4 Marker
48 Händlersteine
Bild von 'La Strada'
Letzte Änderung:06.12.23

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