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TRESORE, DIE MAN KNACKEN DARF


Titel: Cash
Hersteller: Ravensburger
Vertrieb: Ravensburger
Erfinder: Wolfgang Kramer/Jürgen P.K.Grunau
Design: Erhard Dietl
Spieldauer: 20 - 30 Minuten
Spieler: 3 - 6, ab: 10
Kategorie: Kartenspiel
Preis: 179,-- ÖS

Schöne Dinge, welche einem nicht gehören, haben seit jeher einen ungeheuren Reiz: Ob es die Kirschen im benachbarten Garten, der Bleistiftspitzer des Mitschülers, das Sportauto des Kollegen oder der Videorekorder des Herrn XY ist, stets bleibt der Reiz des fremden Gegenstandes bestehen. Die meisten unserer Zeitgenossen widerstehen diesen Verlockungen, ein kleiner Teil jedoch erliegt ihnen allzu gerne: Denn bei diesen ehrenwerten Herrn und Damen bleibt es nicht nur beim Wunschtraum, sondern es folgt die Tat. Da aber die Mehrheit in unserem Staate dafür kein Verständnis hat, wird mit dem Sündern dann nach Strafgesetzbuch abgerechnet. Unter all dieses Objekten gibt es eine Gruppe, die ganz besonders reizvoll ist: Es ist die Gruppe der Safes: Erstens sind sie stets verschlossen, sodaß man seine gesamte Phantasie spielen lassen kann, welche herrlichen Dinge sich darin befinden, zweitens gibt es nicht allzu viele davon und drittens haben sie ansich schon ein sehr hohes Gewicht, was wiederum die ganze Angelegenheit besonders schwierig macht. Da aber Safeknacken nicht zu den üblichen Tätigkeiten gehört, können die meisten nur davon träumen. Doch es gibt einen Weg, auf ganz legale Weise nicht nur einen sondern unter Umständen auch mehrere Safes zu knacken: Das neu erschienene Spiel "Cash" ermöglicht diesen Genuß.

In Cash gibt es Safekarten, die nicht nur mit einem Wert versehen sind sondern auf denen auch jeweils vier Safeschlüssel in verschiedenen Farben abgebildet sind. Ein zweiter Kartenstapel besteht aus verschieden färbigen Schlüsselkarten, von denen pro Runde jeder Spieler eine beliebige nehmen darf. Man muß nun versuchen die jeweils passenden Schlüsselkarten sich im Laufe der Runden zu erwerben. Wenn man alles beisammen hat, um einen Tresor zu knacken, kann man die Karten gegen den Tresor tauschen. Für besonders hartgesottene Gauner ist das ganze aber noch steigerbar: Denn wer gleich für mehrere Tresorkarten die passenden Schlüsselkarten besitzt, erhält eine Punkteprämie. Wenn man Pech hat, kann es aber durchaus vorkommen, daß ein anderer Gauner bereits den passenden Tresor weggeschnappt hat und so die Schlüssel umsonst gesammelt wurden. Am Ende hat derjenige gewonnen, welcher am meisten Punkte auf seinen Tresorkarten hat.

"Cash" gehört in die Gruppe der kleinen Spiele und eignet sich für schnelle und spontane Spielrunden. Sowohl die Beschreibung als auch die Ausstattung entsprechen dem gewohnten Niveau des Herstellers. Es ist ein Spiel, daß immer wieder aufs Neue Spaß bereitet, auch wenn es vom Spielablauf sehr einfach ist und von der Grundidee extrem an "Bazaar" erinnert, einem Spiel, das bereits zu den Klassikern zählt.

von Dr.Peter und Birgit Költringer

Verpackung:

5

Material:

5

Design:

4

Spielregel:

5

Originalität:

3

Spielreiz:

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.